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Einblicke in die Organisationsentwicklung:

Unternehmenskultur. Zufall oder bewusste Entscheidung?

Viele Unternehmen sprechen nur zu gern über ihre Strategien und Prozesse. Doch eine Dimension, die genauso zentral ist, wird oft unterschätzt: ihre Unternehmenskultur.

Fakt ist: Jedes Unternehmen hat eine Kultur – ob bewusst gestaltet oder nicht. Kultur beeinflusst das Arbeitsklima, die Menschen und auch die langfristige Leistungsfähigkeit des Unternehmens. Entweder sie motiviert und fördert Zusammenarbeit, oder sie wirkt hemmend und demotivierend.

Wird sie nicht aktiv gestaltet, entwickelt sie sich unbewusst – aus Denk- und Verhaltensmustern, Erwartungen und unausgesprochenen Regeln. Was tun, wenn die Entwicklung in eine falsche Richtung geht?

Woran können Sie eine destruktive Unternehmenskultur erkennen?

Konkret an Sätzen wie:

  • „Das haben wir schon immer so gemacht“ – mangelnde Bereitschaft zur Veränderung und geringes Innovationsdenken.
  • „Das ist nicht unser Bereich“ – Silo-Denken und fehlende Verantwortungsübernahme für das ganzheitliche Ergebnis.
  • „Wir verstehen uns immer alle gut, bei uns gibt es keine Konflikte“ – Pseudo-Harmonie, geprägt von Intransparenz und unklarer Kommunikation.

Auch allgemeine Beobachtungen können auf eine problematische Kultur hinweisen:

  • Gibt es unterschwellig schwelende, ungelöste Konflikte zwischen den Mitarbeitenden oder zwischen Mitarbeitenden und Führungskräften?
  • Werden Entscheidungen nur langsam oder gar nicht getroffen?
  • Wird nach einem Schuldigen gesucht, wenn etwas schief läuft, anstatt nach konstruktiven Lösungen?

In jedem Unternehmen kann die Kultur aktiv und positiv beeinflusst werden, oft als Teil der Organisationsentwicklung. Hier fünf Tipps, wie das funktionieren kann:

  • Führungskräfte als Vorbilder: Führungskräfte prägen durch ihr Verhalten die Unternehmenskultur. Sie sollten authentisch und transparent agieren, denn Mitarbeitende orientieren sich am Führungsverhalten. Regelmäßiges Feedback kann dabei helfen, die Unternehmenswerte zu leben.
  • Fehlerkultur neu definieren: Angst vor Fehlern lähmt das Unternehmen. Fehler sind Teil des Lernprozesses und bieten die Chance, sich weiterzuentwickeln. Schaffen Sie einen Rahmen, in dem Fehler offen angesprochen werden können, ohne Schuldzuweisungen.
  • Wertebasierte Zusammenarbeit: Klar definierte Unternehmenswerte geben Orientierung und schaffen ein starkes Fundament für die Zusammenarbeit. Die Werte sollten gemeinsam mit den Mitarbeitenden definiert und in konkrete Handlungsrichtlinien übersetzt werden.
  • Kommunikation stärken: Offene, transparente Kommunikation ist die Basis für Vertrauen und Zusammenarbeit. Fördern Sie Kommunikationskompetenzen und schaffen Sie regelmäßige Austauschformate.
  • Reflektion und Anpassung: Die Gestaltung einer Unternehmenskultur ist ein fortlaufender Prozess. Regelmäßige Reflektion und Anpassungen sind notwendig, um die Kultur lebendig zu halten.

Ganz wichtig: Die Gestaltung einer Unternehmenskultur ist kein kurzfristiges Projekt, sondern ein kontinuierlicher Prozess und Teil der langfristigen Organisationsentwicklung. Es bedarf der Einbindung aller Bereiche und Hierarchieebenen im Unternehmen, regelmäßiger Reflexion, moderierter Dialoge und einem gemeinsamen Werteverständnis, um die Kultur zu gestalten.

Eine starke Unternehmenskultur trägt zum langfristigen Erfolg des Unternehmens bei – und maßgeblich zur Zufriedenheit der Mitarbeitenden.

Wie sieht die Unternehmenskultur in Ihrem Unternehmen aus? Welche Maßnahmen haben Sie ergriffen, um sie positiv zu beeinflussen?

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